Silvester steht vor der Tür!
Und neben der Tradition von Oliebollen und Champagner hat Zeeland eine ganz besondere: koenckelen.
Aber was genau ist das und woher kommt diese musikalische Tradition?
Beim Koenckeling spielen Sie ein eigenes Instrument, nämlich den Koenckeltopf.
In der Silvesternacht gehen die Kinder von Tür zu Tür und singen mit ihren selbstgebastelten Koenckelpötten Lieder.
Das Konzept ähnelt ein wenig dem des St. Martinstages, denn auch da erhalten die Kinder natürlich Süßigkeiten, Obst oder Geld als Belohnung.
Dieses so genannte Neujahrssingen fand früher in mehreren Orten in den Niederlanden und Belgien statt.
Heutzutage sieht man es in Zeeland nur noch in Tholen und Yerseke als unschuldige Kinderunterhaltung.
Aber das war nicht immer so.
Es gab eine Zeit, in der auch Erwachsene am Koenckeling teilnahmen.
Wenn die kalte Jahreszeit kam und die Armen ein wenig zusätzliches Geld brauchten, gingen sowohl Erwachsene als auch Kinder mit den Koenckel-Töpfen an den Türen der reicheren Dorfbewohner vorbei.
Diese wohlhabenden Leute fanden es lästig, „Bettler“ an der Tür zu haben, also wurde das Koenckeling im 19.
Die Tradition ist so alt, dass Koenckel-Töpfe sogar auf Gemälden aus dem 17. Jahrhundert zu finden sind.
Glücklicherweise haben sich die Zeiten geändert und Koenckling ist eine beliebte Tradition, auf die Yerseke insgeheim ziemlich stolz ist.
Und um diesen Stolz zu zeigen, hat Wim Bakker ein wunderschönes Denkmal geschaffen, das Sie weniger als hundert Meter vom Tourist Shop entfernt finden.
Auf den vier Seiten dieses Denkmals finden Sie die Texte der traditionellen Lieder, darauf eine Reihe von Koenckel-Töpfen in verschiedenen Größen.
Und eine lustige Tatsache: egal aus welchem Winkel Sie schauen, Sie sehen immer drei Stöcke, die in die gleiche Richtung zeigen.
Übrigens spielt Wim Bakker eine wichtige Rolle dabei, das Spiel dieses festlichen Instruments am Leben zu erhalten.
Er ist nämlich Mitglied der 1992 gegründeten Blaskapelle Koenckelpot.
Die Fanfare besteht aus einer Gruppe von etwa 40 begeisterten Jersekenern, die unter anderem Geige, Akkordeon, Gitarre, Ukulele, Banjo und – natürlich – den Koenckelpot spielen.
Im Laufe der Jahre hat die Blaskapelle ein beachtliches Repertoire aufgebaut und sogar ein paar Alben herausgebracht, die Sie im Tourist Shop finden können.
Jedes Jahr zu Silvester spielen sie im Stadtzentrum vor einem großen Publikum, das sich währenddessen an einem Oliebol labt.
Ein gemütlicher, winterlicher Rahmen, den man nicht ignorieren kann.
Unsere Blogautorin ist begeistert von diesem Thema.
Sie erinnert sich nämlich nur zu gut an die Herstellung von Koenckel-Töpfen.
Der Spaß begann eigentlich in der Metzgerei.
Und dann höre ich Sie denken: Was machen Sie denn da?
Nun, obwohl die Töpfe heutzutage aus einer leeren Blechdose und einem dicken Stück Plastik hergestellt werden, besteht dieses Musikinstrument traditionell aus einem Kölner Topf mit einer straff gespannten Schweineblase über der Öffnung, in deren Mitte ein Rattanstock steckt.
Eine solche Schweineblase muss sauber und trocken sein, bevor Sie mit ihr arbeiten können.
Vielleicht ein bisschen anders als Oliebollen, Sternchen und Countdowns, aber mindestens genauso gemütlich!
Sie können die Musik der Koenckelpot-Fanfare im Tourist Shop Yerseke kaufen, aber natürlich können Sie dieses Jahr auch Ihren eigenen Koenckelpot zu Hause herstellen.
Was auch immer Sie tun werden, wir wünschen Ihnen ein frohes neues Jahr und ein gesundes 2022!